Über das Nordico
Auf welcher Ebene wird bevorratet und in welchem gesellschaftlichen Zusammenhang? Vom Sammeln nötiger Lebensgüter ging es zum Sammeln von allem Sammelbaren. In diesem Kontext ist das materialisierte Speichern des Linzer Universalsammlers Hofrat Anton Maximilian Pachinger zu sehen, der damit den Grundstock des Stadtmuseums legte. Vor rund 50 Jahren hat dieses hier im Nordico eine wunderbare Heimstatt gefunden.
Daher zeigen wir mit der Schau 100% LINZ. Kaleidoskop einer Stadt einen Querschnitt der Sammlung aus dem Spannungsfeld Alltag, Kunst und Stadtgeschichte.
Andrea Bina
Leitung Nordico Stadtmuseum Linz
Geschichte
Das 1973 eröffnete Stadtmuseum Linz nimmt in der oberösterreichischen Museumslandschaft eine besondere Stellung ein: Es verfügt über eine reichhaltige Sammlung aus den Bereichen Kunst, Fotografie, Archäologie und Volkskunde. Das Museum befindet sich im Rathausviertel an der nach dem Bürgermeister Josef Dametz benannten Dametzstraße. Es wurde 1610 vom italienischen Baumeister Francesco Silva als Vorstadtpalais des Stifts Kremsmünster erbaut. Der Name Nordico stammt aus der Zeit, als die Jesuiten das Haus als Collegium Nordicum für Schüler aus Skandinavien führten. Die Schließung des Internats erfolgte durch Josef II. 1911 erwarb die Stadt Linz das Gebäude, das immer wieder als Wohnhaus Verwendung fand.
Das Nordico Stadtmuseum – ein vernetzter, lebendiger Ort des Geschichten-Erzählens und innovativer Museumsarbeit ist auch Lern- und Bildungsort und steht für Linzer Identität im stadtgeschichtlichen Kontext. Kontinuierlich produzierte Filmporträts von Zeitgenoss*innen, eine Buchedition und die Kunst- und Kulturvermittlung sind wesentliche Bestandteile der Ausstellungen.
Nordico Vorplatz als grüne Stadtoase
Eine Neugestaltung und Begrünung mit Schirmplatanen und neuen Pflanzenbeeten verwandeln den Simon-Wiesenthal-Platz vor dem Stadtmuseum in eine innerstädtische Klimaoase. Durch die Umwandlung des Vorplatzes in eine grüne Stadtoase soll auch der Überhitzung des Museums vorgebeugt werden.
Schaudepot in der Tabakfabrik Linz
Das 2022 eingerichtete Schaudepot in der Tabakfabrik Linz bietet einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit des Nordico. Kaleidoskopisch präsentieren sich rund 550 Exponate aus Kunst, Kunsthandwerk, Alltag, Handwerk und Industrie auf 360 m². Das Schaudepot ist über das„Behrens-Band“, das täglich von 7.00 – 17.00 in der Tabakfabrik Linz begehbar ist, durch Schaufenster einsehbar. An den Scheiben entlang des Depots sind QR-Codes angebracht, die es den Besucher*innen ermöglichen, individuell mit dem Smartphone Informationen zu den ausgestellten Objekten abzurufen. Mit Führungen nach Vereinbarung kann es auch von innen besichtigt werden.