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Kulturgütermagazin und Schaudepot der Museen der Stadt Linz in der Tabakfabrik

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Insgesamt wurden auf 1.800 m² im 1. und 2. Stock des Magazin 1, dem ehem. Tabaklager, neue Depoträumlichkeiten für die Museen der Stadt Linz geschaffen. Auf Ebene 1 befindet sich das öffentlich einsichtige Schaudepot. Gerade das Bewahren und Archivieren steht oftmals außerhalb der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Mit dem neuen Schaudepot wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, was es bedeutet, die kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung der Stadt zu verwalten. Während die Ausstellungen des Stadtmuseums sich neuen Zusammenhängen und stadtgeschichtlichen Vertiefungen widmen, zeigt das öffentlich zugängliche und entlang des Behrens-Bands“ gelegene Schaudepot die serielle Fülle des Bestands. Anhand von rund 550 Exponaten gewährt es einen exemplarischen Einblick in die Sammlungen der Museen der Stadt Linz und reflektiert die Ordnung des gesamten Depots. Auf 360 m² wird die dichte Vielfalt dieser Sammlungen gezeigt. Möbel, Kunst, Handwerk, Alltag und Industriegeschichte finden sich in modularen Regalen wieder, die den industriellen Charakter des Gebäudes spiegeln. Ein ebenso großes Augenmerk liegt auf der Funktionalität des Depots. Der Speicher des Museums ist laufend im Einsatz, d.h. die Dinge müssen leicht auffindbar und zugänglich sein. So verändert sich das Schaudepot, je nachdem was ergänzt bzw. entnommen wird.

Übersiedlung und Sammlung

Das Nordico Stadtmuseum übersiedelte sein Depot von einem ehemaligen Fabrikgebäude in der Neuen Heimat in die Tabakfabrik Linz. Die Sammlung des Nordico Stadtmuseum umfasst über 120.000 Kunst- und Kulturgüter aus den Bereichen Kunst, Fotografie und Volkskunde. Das neue Kulturgütermagazin in der Tabakfabrik beheimatet Gemälde, Grafiken, wissenschaftliche und technische Geräte, Medaillen, Mode, Modelle, Möbel, Musikinstrumente, Orden, Plastiken, Skulpturen, Waffen, Spiele, Uhren, Vasen und viele weitere Objekte des Alltags. Textilien, Fotografien und ein Teil der Grafiksammlung sind im Nordico untergebracht. Herzstücke der Sammlung werden in der Dauerausstellung 100% Linz“ im Stadtmuseum gezeigt. Die Schau dokumentiert die unterschiedlichen Kulturepochen der Stadt Linz und zeigt ein ethnografisches Bild vom Wohnen, Leben und Schaffen der Linzer*innen.

Schaudepot mit Bezug zur Tabakfabrik Linz

Die Industrie- und Zeitgeschichte der Tabakfabrik ist für die Stadt besonders relevant. Kaleidoskopisch präsentieren sich Exponate aus Kunst, Kunsthandwerk, Alltag, Handwerk und Industrie auf 360 m² im architekturhistorisch bedeutenden Behrensbau, in dem noch bis 2009 Zigaretten produziert wurden. Entsprechend der allgemeinen Entwicklung von Linz wurde die Zigarettenfabrik von einem zentralen Industriestandort zu einem Arbeitsplatz für Kunst, Kultur, Kreativwirtschaft und Digitalisierung. Ein Depot ist ein Erinnerungsspeicher, dem der Mythos des Verborgenen anhaftet und der das Auffinden von Schätzen in Aussicht stellt. Die Ansiedlung am neuen Standort der Tabakfabrik legte nahe, einen Teil des öffentlich

einsehbaren Magazins auch jenen Kulturgütern zu widmen, die die Geschichte der Tabakfabrik

widerspiegeln und von Andrea Bina, der Leiterin des Nordico, bereits 2010 mit großem

Bewusstsein für die Geschichte des Hauses für eine Ausstellung des Stadtmuseums über die

Tabakfabrik zusammengetragen hat. Dazu zählen neben von Peter Behrens entworfenen

Originalmöbel auch liebevoll erbaute Dioramen, die die Vorzeigerolle der ehemaligen Tabakwerke

als sozialer Arbeitgeber dokumentieren.

Schaudepot besuchen und erleben

Das Schaudepot ist über das Behrens-Band“, das täglich von 7.00 – 17.00 in der Tabakfabrik Linz begehbar ist, einsehbar. An den Scheiben entlang des Depots sind QR-Codes angebracht, die es den Besucher*innen ermöglichen jederzeit, individuell mit dem Smartphone Informationen zu den ausgestellten Objekten abzurufen. Anhand kultur- und stadtgeschichtlicher Verweise, Videos sowie Bildergalerien werden die ausgestellten Exponate kontextualisiert und erlebbar gemacht. Buchbare Gruppenführungen bieten die Gelegenheit das Depot auch von innen zu besichtigen. Das Schaudepot bietet nicht nur ein Blick in die Vergangenheit: seine Öffnung hat das Potenzial, sich mit aktuellen Entwicklungen zu befassen und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit werfen.

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