Strumpfband, 19. Jhd.
Foto: Thomas Hackl
Sammlung Nordico Stadtmuseum Linz (Sammlung Pachinger)
Lange bevor selbsthaltende Strümpfe erfunden worden sind, hat das Strumpfband die Beinkleidung mittels Schleife oder Schnalle an der gewünschten Höhe gehalten. Aber Vorsicht: „Zu stark gespannte Strumpfbänder üben einen nachteiligen Einfluss auf den Blutumlauf und auf die Schönheit der Wadenform. Verursachungen: Blutstauungen, Krampfadern und unterschenkelige Schwüre.“ So steht es geschrieben in der in der Sammlung erhaltenen Notiz zu Strumpfbändern unter dem Knie.
Nachweise über das Strumpfband gehen in Europa bis ins 16. Jh. zurück. Ab dem 18. Jh. wurden Seide und Atlas für Luxusvarianten bevorzugt. Stickereien zierten in Ornamenten oder Buchstaben den Toilette-Gegenstand. Besonders die Bänder der Braut waren reich gestaltet und wurden in der Hochzeitsnacht vom Gatten gelöst. Somit entwickelte sich das Strumpfband zu einem weiblichen, oft erotisch konnotierten Accessoire. Doch bis zur Mitte des 18. Jhd. gab es noch eine Variante des sonst so sinnlich anmutenden Gegenstandes: Ein grausames Strafstrumpfband aus nach innen gebogenen Eisenspitzen war nebst Bußgürtel und Geißel in österreichischen Frauenklöstern üblich.
Foto: Thomas Hackl