Auguste Kronheim
Begleiterscheinungen
Das Nordico Stadtmuseum widmet Auguste Kronheim eine große Retrospektive, in der Originalzeichnungen und Holzschnittserien aus mehr als 50 Schaffensjahren präsentiert werden.
Auguste Kronheim (geb. in Amsterdam) übersiedelte bereits in ihrer Kindheit nach Oberösterreich. Nach dem Besuch der grafischen Abteilung der Linzer Bundesgewerbeschule bei Paul Ikrath vertiefte sie ihre Studien zum Holzschnitt bei Hanns Kobinger. Von 1964 bis 1966 lebte die junge Frau mit ihren Kindern auf einer kleinen irischen Insel. Sie hielt dort das von Traditionen und Mythen geprägte Leben in ihren Werken fest. 1970 übersiedelte Kronheim nach Wien, wo sie an sozialkritischen Holzschnittzyklen arbeitete. Unter dem Titel „Hell wie der lichte Tag“ etwa entstanden Holzschnitte, die sich mit den Wünschen und Träumen einer Fließbandarbeiterin in einer Leuchtmittelfabrik befassen. In der Serie „Begleiterscheinungen“ schildert die Künstlerin drastische Ereignisse, wie sie zu ihrer Zeit in den Mühlviertler Dörfern vorkamen. Ab den 1980er Jahren verlagerte Kronheim ihren Fokus vermehrt auf Zeichnungen und Aquarelle mit naturhaften Sujets und Selbstporträts. In der Ausstellung werden mehr als 180 Arbeiten auf Papier präsentiert. Das Nordico Stadtmuseum würdigt damit das Schaffen einer bedeutenden österreichischen Künstlerin.
Kuratorin: Brigitte Reutner
Ausstellungsarchitektur: Caramel Architekten