Richard Diller, Klemens Brosch, 1926
Sammlung Nordico Stadtmuseum Linz
Der 1894 in Linz geborene Zeichner und Maler Klemens Brosch, hier von Richard Diller gemalt, befand sich 1924 auf Entwöhnung seiner Morphiumabhängigkeit. Diese war auf ein Lungenleiden während seines Kriegsdiensts zurückzuführen. Der an der Wiener Akademie ausgebildete, knapp 30-jährige Künstler wurde damals in die Landesirrenanstalt Niedernhart-Linz eingewiesen. In der Psychiatrie spielt er nach dem Gehör ohne Noten Klavier, dichtete und schrieb er sich das Leid und den Schmerz von der Seele. Schon in der Schulzeit galt Brosch als Wunderkind. In seinen Bildern hielt er Themen wie Vergänglichkeit, menschliches Leid und feinsinnige Naturphänomene mit surrealer Bildsprache und akribischem Strich fest. Die Erlebnisse des Ersten Weltkrieges warfen den sensiblen Künstler aus der Bahn: Am 17.12.1926 beging Brosch auf einem Grab des Pöstlingberger Friedhofs Selbstmord. Seine Frau, Johanna Springer, hinterließ später seinen Nachlass dem Nordico gegen eine Leibrente.