Sehnsucht Frieden
80 Jahre Kriegsende in Linz – 1945/2025
Vor 80 Jahren endeten der Zweite Weltkrieg und mit ihm das nationalsozialistische Regime, das für den Tod von vielen Millionen Menschen verantwortlich war. Linz war zu großen Teilen zerstört, Tausende Linzer*innen waren tot, verletzt, traumatisiert, obdachlos, vertrieben oder ermordet. Die Versorgung war zusammengebrochen; viele Menschen mussten teils jahrelang in den zahlreichen Barackenlagern der Stadt auf eine neue Wohnung, ihre Heimreise oder die Weiterreise in eine neue Heimat warten. Das unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung stehende Linz betrachtete – wie der Rest Österreichs – den Wiederaufbau als Neuanfang. Gleichzeitig nutzte man diesen aber auch als Gelegenheit, die eigene Verstrickung in die nationalsozialistische Diktatur als von außen aufgezwungen darzustellen. Die Besatzung hatte zudem das kollektive Gefühl der Unfreiheit zur Folge, das erst 1955 mit dem Staatsvertrag ein Ende fand.
In diesen Jahren wurde mit Hilfe der Alliierten der Grundstein gelegt für ein Österreich, das seinen Bürgerinnen ein Leben in größtmöglicher Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit unter den Maßstäben der Vernunft ermöglichen sollte.
Die Ausstellung geht der Frage nach, wie das Leben in der Nachkriegszeit in Linz von diesen Faktoren geprägt wurde und welche Spuren die Vergangenheit in der Stadt und ihren Menschen hinterlassen hat. Dabei bietet sie auch Raum für die Gegenwart und persönliche Eindrücke.
Kurator*innen: Martina Zerovnik, Sebastian Piringer
Ausstellungsgestaltung: koerdtutech und Larissa Cerny
Date | Titel | Time |
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Do 18.09 | Eröffnung: Sehnsucht Frieden Die Ausstellung beleuchtet die Brüche und Kontinuitäten in Linz am Übergang von einer Kriegs- zur Nachkriegsgesellschaft, das Ende der nationalsozialistischen Diktatur und den Beginn einer erneuten Demokratisierung. | 19:00–22:00 |
Fr 03.10 | Wir öffnen die Box: Das Ende vom Anfang her denken II. Franz Stelzhamers Nationalismus, seine antisemitischen Vernichtungsfantasien und sein Denkmal im Linzer Volksgarten Mit Ludwig Laher, Germanist, Autor und Vorstandsmitglied der IG österreichischer Autorinnen & Autoren, sowie Andrea Hubin, Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin Forschungsexkursion in den Linzer Volksgarten (bei Schönwetter), Treffpunkt und Input im Nordico | 15:00–17:00 |
Do 09.10 | Kinderkulturwoche: Was das Nashorn sah, … Generalprobe des Stücks Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute im Landestheater Linz, danach Reflexionsworkshop im Nordico | 11:00–14:00 |
So 19.10 | Familientag: Erinnerung, Sehnsucht, Frieden Ein Tag für Familien und Jugendliche, um sich kreativ mit dem Ausstellungsthema auseinander zu setzen. | 10:00–17:00 |
Do 06.11 | Wir öffnen die Box: Das Ende vom Anfang her denken III. Richard Wagners Erlösungs- Antisemitismus und die Folgen Mit Sven Friedrich, Direktor Richard-Wagner-Museum Bayreuth | 19:00–21:00 |
Do 04.12 | Wir öffnen die Box: Das Ende ist nicht das Ende I. Burschenschaften, ihr Turm und ihre Ideologie in Linz Mit Andreas Peham, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, und den Künstler*innen Anna Pech und Moritz Matschke, Kunstuniversität Linz | 19:00–21:00 |
Do 08.01 | Wir öffnen die Box: Geschichte der Erinnerung I. Wie spricht Linz über sich und den Nationalsozialismus? Mit Niko Wahl (freier Kurator), Johannes Kaska (Direktor Archiv der Stadt Linz), Andrea Bina (Kunst- und Kulturhistorikerin, Leiterin Nordico Stadtmuseum) und Sebastian Piringer (Historiker und Projektleiter „Sehnsucht Frieden“) | 19:00–21:00 |
So 22.02 | Museum Total: Ausstellungs- und Stadtrundgang für Familien mit Kindern Ausstellungs- und Stadtrundgang für Familien mit Kindern anlässlich Museum Total | 14:00–16:00 |
Do 26.02 | Wir öffnen die Box: Geschichte und Erinnerung II. Von Schlussstrichen und Opfermythen Mit Monika Sommer, Historikerin und Gründungsdirektorin Haus der Geschichte Österreich | 19:00–21:00 |
Fr 20.03 | Wir öffnen die Box: Geschichte und Erinnerung III. Eine Grottenbahn, eine Brücke, zwei Hauptplätze Mit Birgit Kirchmayr, Zeithistorikerin, Johannes Kepler Universität Linz; Forschungsexkursion vom Linzer Hauptplatz über die Nibelungenbrücke zur Grottenbahn; Treffpunkt: Dreifaltigkeitssäule, Hauptplatz | 15:00–17:00 |
Publikation
Zur Ausstellung erscheint das gleichnamige Buch im Verlag Anton Pustet, Salzburg. Hrsg. von Andrea Bina und Martina Zerovnik mit Beiträgen von Andrea Bina, Gerda Forstner, Éva Kovács und Kinga Frojimovics, Johannes Kaska, Paul Mahringer, Bertrand Perz, Sebastian Piringer, Karin Schneider und Wolfgang Schmutz, Claudia Theune, Martina Zerovnik. Grafik: Larissa Cerny. Ca. 210 Seiten, € 28
In Kürze erhältlich auf shop.museenderstadtlinz.at oder im Museumsshop im Nordico.
Werkstatt-Raum
Was sind eure Gedanken zu Krieg und Frieden? Wo seht ihr Verbindungen zwischen Geschichte und Gegenwart, wo wirkt Zeitgeschichte fort und wo hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Der Werkstatt-Raum lädt Besucher*innen jedes Alters ein, mit Materialien der Ausstellung selbst umzugehen, eigene Fragen zu stellen und diese in der Ausstellung zu hinterlassen.
Schulprogramm
Hier finden Sie umfassende Informationen zu unserem Vermittlungsangebot und Programm für Schüler*innen.
Kooperationen
Die Ausstellung wurde realisiert in Zusammenarbeit mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust- Studien (VWI). Anlässlich des Gedenkjahres erfolgte eine Beteiligung an der Onlineausstellung Liberation, Objects der Mauthausen Memorial | KZ-Gedenkstätte.