Judith Kaltenböck, Goldhaube (Großmutters Erbe), 2004

C‑Print, 260 x 205cm
Sammlung Nordico Stadtmuseum Linz, Inv. Nr. D 234/2
Goldhauben gibt es in den verschiedensten regionalen Ausführungen, eine ganz besondere ist die Linzer Goldhaube, die ihre Hochblüte zwischen 1805 und 1830 hatte. Getragen wurde dieser Kopfschmuck von Frauen aller Gesellschaftsschichten: ein modischer Hut, der sonn- wie auch wochentags präsentiert wurde. 1840 begann das Kopftuch die Goldhaube abzulösen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Goldhaube wiederbelebt. Sie steht bis heute für bürgerliche Wohlhabenheit, wird vor allem in Oberösterreich getragen und verdeutlicht gelebte Tradition und soziales Engagement.
Ein Selbstporträt der Künstlerin in Jeansjacke und Goldhaube: Die Künstlerin postiert in allen vier Himmelsrichtungen, mit geschlossenen und mit offenen Augen. Blick in die Vergangenheit, in die Zukunft, einen Moment verweilen in der Gegenwart: Massenprodukt versus zeitaufwändige Handarbeit, verbunden mit einer wehmütigen Erinnerung an die Großmutter.