What the Fem*?
Feministische Perspektiven 1950 bis heute
Feminismus! Ein Wort, über das hitzig diskutiert, das ignoriert, verdrängt und verteidigt wird – kurz: ein Begriff, der polarisiert. Feminismus ist sowohl ein Denkangebot, eine Vielfalt an Theoretisierungen, eine politische Bewegung, ein Paket an Forderungen und Praxen, als auch eine Haltung, eine Lebensform, viele Lebensformen. Auf den Punkt gebracht: den einen Feminismus gibt es nicht.
Diese Ausstellung ist ein Angebot, sich mit all diesen Themen auseinanderzusetzen, sich einzufühlen, neue Perspektiven einzunehmen, aber auch sich auszudrücken, in Dialog zu gehen, Fragen zu stellen, Antworten zu finden und neue Fragen zu stellen.
Das Museum öffnet sich, um „Feminismen“ in ihrer Vielfalt zu zeigen: zu Ausstellungsbeginn bleiben einzelne Wandbereiche erstmals leer. Bis zum Ende der Ausstellung können und sollen diese Leerstellen durch einen Prozess gemeinsam mit dem Publikum sowie mit eingeladenen Aktivist*innen befüllt werden. Dabei kann es passieren, dass die ursprüngliche Museumserzählung in Frage gestellt oder unterbrochen wird. So fließen alle paar Wochen die Ergebnisse der fünf geplanten Arbeitsgruppentreffen ein – auch im Sinne einer möglichen Dekonstruktion.
In sechs Themenräumen führen zeitgenössische künstlerische Positionen gemeinsam mit historischen Artefakten durch einen lebendigen Diskurs. Es geht um österreichische Geschichte mit Schwerpunkt Linz, um Fakten, Gefühle, Erfahrungen, subjektive Wirklichkeiten und aktuelle Haltungen. Die Schau versteht sich auch als Vorschlag, anderen Perspektiven mit Neugier zu begegnen und fixe Zuschreibungen zu hinterfragen.
Idee & Kuration: Klaudia Kreslehner
Partizipatives Konzept: Klaudia Kreslehner, Karin Schneider
Dialogreihe Gesprächsstoff & Linz Büro im Wandel: Gabriele Kainberger
Texte: Martina Gugglberger (JKU), Klaudia Kreslehner, Karin Schneider
Gestaltung: MOOI Design (Letitia Lehner, Sarah Feilmayr)
Künstler*innen
Elisa Andessner, Comfort Arthur, Laurien Bachmann, Ingrid Bartel, Linda Bilda, Jules Boho, Eva Bosch, Sarah Braid, Julia Bugram, Gloria Dimmel, Astrid Esslinger, VALIE EXPORT, April Fowlow, Beatrice Frasl, freundinnen der kunst, Margit Greinöcker, Ursula Guttmann, Conny Habbel, Renate Hinterkörner, Rebekka Hochreiter, Dagmar Höss, Verena Hofer, Susanne Jirkuff, Birgit Jürgenssen, Judith Kaltenböck, Jakob Lena Knebl, Paul Kranzler, Auguste Kronheim, Viktoria Krug, Dariia Kuzmych, Maria Lassnig, Melanie Ludwig, Ahoo Maher, Gerlinde Miesenböck, Melanie Moser, Silke Müller, Margit Palme, Marga Persson, Monika Pichler, Dorothea Priglinger, Lisa Reiter, Annerose Riedl, Gerlinde Ruprecht, Stefanie Sargnagel, Helga Schager, Katja Seifert, Talin Seigmann, Sophia Süßmilch, Adriana Torres Topaga, Iv Toshain, Violetta Wakolbinger, Coco Wasabi, Betty Wimmer
Museum under de/construction
Das Nordico Stadtmuseum wagte mit der Ausstellung „What the Fem*?“ ein spannendes museales Experiment, das Aktivist*innen, Frauen*-, LGBTQIA+- Initiativen und Vereine einlädt sich aktiv an der Ausstellung zu beteiligen und Leerstellen zu füllen
Frauengruppe Zu-Flucht – ein gemeinsam gestalteter Raum
Das „Linzbüro im Wandel“ im zweiten Stock wurde im Lauf der Ausstellung vom Frauenprojekt 2:0 des Vereins Zu-Flucht gestaltet. Ein Raum in dem geflüchtete Frauen ihre Stimme sichtbar machen und die Besucher*innen einladen darüber nachzudenken, wer in der Stadt spricht, wessen Stimmen und Sprachen gehört werden und wie wir lernen können einander zuzuhören.
Augmented Reality meets Walk of Fem
Auf der Ernst-Koref-Promenade zwischen Lentos und Brucknerhaus würdigt der Walk of Fem wichtige Linzer Frauen und stellt diese einer breiten Öffentlichkeit vor. Seit Herbst 2022 kann man diesen mit dem Smartphone neu erleben: die App Artivive laden und vor Ort den Schriftzug scannen. Ein Projekt von Nordico & Tourismusverband Linz.
Fem*Stempelpass 1+5
Wer sechsmal abgestempelt hat, bekommt ein Booklet zur „What-the-Fem?*-Ausstellung“ das im Herbst im Rahmen der Schau Das Stadtlabor (10.11.2023 bis 05.03.2024) präsentiert wird.